GWG Schwerte Geschäftsbericht 2024

Seite 58 Entwicklung der Branche und des regionalen Wohnungsmarktes Die Bauinvestitionen gingen im Jahr 2024 preisbereinigt um insgesamt 3,5 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Die hohen Baukosten wirkten sich weiterhin negativ auf die Investitionstätigkeit aus. Obwohl die Preisanstiege im Jahr 2024 nachließen, bleiben die Baupreise auf einem sehr hohen Niveau. Sie legten seit dem Jahr 2019 um ca. 40 % zu. Im Jahr 2024 dürften nach den letzten Schätzungen die Genehmigungen für rund 213.000 neue Wohnungen auf den Weg gebracht worden sein. Es wurden somit 18% weniger Wohnungen bewilligt als im Jahr zuvor. Damit hat sich der dramatische Abwärtstrend des Vorjahres etwas abgeschwächt, zeigt aber weiterhin deutlich nach unten. Im Jahr 2024 wurden letztendlich schätzungswiese 245.000 Wohnungen fertiggestellt. Für das Jahr 2025 ist auf Grundlage der Entwicklungen bei den Genehmigungen ein weiterer Rückgang auf 218.000 neu errichtete Wohnungen zu erwarten. Auch 2026 wird sich dieser Trend fortsetzen, wenn auch deutlich abgeschwächt. Die Fertigstellungen dürften dann erstmals seit 2011 wieder unterhalb der 200.000-Marke liegen. Erst danach dürfte eine Trendwende zu wieder steigenden Fertigstellungen erkennbar sein. Derzeit gestalten sich die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau weiter schwierig. Trotz der erfolgten Zinskorrektur trifft ein hohes Preisniveau bei den Bauleistungen auf eine durch die Haushaltslage bedingte Unklarheit bezüglich der zukünftigen Förderkonditionen. Diese schwierigen Rahmenbedingungen für den Wohnungsneubau schlugen sich 2024 bei den Genehmigungen im Wohnungsneubau nieder. Mit Blick auf Baupreisentwicklung, Verfügbarkeit von Baustoffen und Fachkräftemangel sind die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau nach wie vor sehr herausfordernd. Der Wohnungsmarkt in Schwerte ist seit vielen Jahren als angespannt zu bezeichnen, da die Nachfrage bei Weitem das Angebot übersteigt. Insbesondere für die Nachfragegruppen Familienhaushalte, ältere Haushalte sowie einkommensschwache Haushalte wird zusätzlicher Wohnraum dringend benötigt. Höhere Energiepreise, steigende Inflation und die damit verbundenen Kaufkraftverluste belasten immer mehr Haushalte. Es ist zu erwarten, dass die Fluktuation auf niedrigem Niveau verbleibt, da die Menschen die wirtschaftliche Entwicklung abwarten und in ihrer angestammten Umgebung bleiben.

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