Seite 11 Klaus-Günter Schero ist einer dieser Menschen, die auf eine Art erzählen, als würde man mitten in ein pralles Leben hineinplatzen. Und genau das tut man auch. Er hat viel erlebt. Und vieles davon hat mit Musik zu tun. In den 60ern spielte er Schlagzeug in der Band „The Workers“. Später stand er in der Tanzschule BrinkmannThiele an den Plattentellern, lange bevor es echte Diskotheken in Schwerte gab. „Ich habe einfach angefangen, die Platten aufzulegen, die mir gefielen. Irgendwann haben die Leute gesagt: Mach das ruhig öfter.“ Er wird zum ersten DJ der Stadt, erfindet die Sonntagsdisco und führt die legendäre „langsame Serie“ ein, die so manches Paar zusammengeführt hat. Die Autogrammkarte aus dieser Zeit hat er noch. Ein Stück Schwerter Musikgeschichte, das er mit einem Augenzwinkern hervorholt. Sport, Engagement und ganz viel Miteinander Musik war das eine. Das andere: Menschen zusammenbringen. Schero gründete eine Fussball-Hobbymannschaft, trainierte Jugendteams, machte seinen Trainerschein, coachte die Fussballmannschaften bis zum Aufstieg. „Das Schönste war, mit ihnen zu arbeiten und zu sehen, wie sie wachsen“, erzählt er. Die Freude an der Arbeit mit jungen Menschen begleitet ihn auch in seinem Beruf: Nach der Ausbildung zum Werkzeugmechaniker wechselte er in eine Ausbildungswerkstatt, später in die Verwaltung. Er bildete aus, prüfte, beriet, führte Bewerbungsgespräche, immer mit dem Blick darauf, junge Menschen zu stärken. Auch nach der Arbeit engagiert: Schero bleibt am Ball Auch nach dem Berufsleben hörte er nicht auf, Verantwortung zu übernehmen. Als ehrenamtlicher Schöffe am Landgericht Hagen erlebte er Fälle, die ihn nachdenklich gemacht haben. Bis heute ist er Richter am Kreissportgericht, inzwischen seit über 20 Jahren. Dort entscheidet er über Sperren, Strafen und Fairness im Amateurfußball. „Es geht um Schutz: Von Spielern, Schiedsrichtern, von uns allen, die am Sport hängen.“ Wer glaubt, bei Schero wäre heute Ruhe eingekehrt, irrt. Er fährt Motorrad, trifft sich jeden Donnerstag mit seinem Stammtisch, reist mit seiner Frau durch Deutschland, hört Musik, feuert die Fussballmannschaft an, sammelt Erinnerungen. Wo alles seinen Platz hat Zum Abschluss des Gesprächs geht der Blick noch einmal durch die Wohnung. Sie spiegelt, was man im ganzen Haus spürt: Hier wurde nichts dem Zufall überlassen. Hier steckt viel Herzblut und Verantwortung drin. Angelika steht im Esszimmer und lächelt herzlich zum Abschied. Und man versteht: Dieses Haus, diese Wohnung, dieses Quartier, das alles hat die beiden durch ein ganzes Leben begleitet. Der erste DJ in Schwerte Foto: Schero als Fussballtrainer Foto: Autogrammkarte DJ Klaus Schero
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