12 „Wer weniger finanzielle Mittel zur Verfügung hat, geht nicht so oft in ein Café oder ins Kino und nimmt weniger an Veranstaltungen und Kursen teil. Außer den fehlenden finanziellen Mitteln werden auch soziale Kontakte vermisst. Damit beginnt ein Kreislauf, der für viele Menschen schwer zu durchbrechen ist“, berichtet Christine Fischer, Mitarbeiterin der Diakonie Schwerte, aus ihrer täglichen Erfahrung. In einem gemeinsamen Projekt mit dem Sozialdienst katholischer Frauen Schwerte (SkF Schwerte) widmet sich die Diakonie Schwerte der Frage, wie die soziale Teilhabe von Älteren in gesellschaftlicher als auch in finanzieller Hinsicht aufrechterhalten oder verbessert werden kann. Das Projekt „Aktiv und in Kontakt – Netzwerkbüro 60+“ wird im Rahmen des Programms „Stärkung der Teilhabe älterer Menschen – gegen Einsamkeit und soziale Isolation“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Rentnerleben mit Perspektive Ein weiteres Beratungsangebot gibt es für Menschen im Übergang von Berufstätigkeit in die nachberufliche Phase. „Wir informieren ältere Menschen in Schwerte darüber, wie sie diesen Übergang sinnvoll gestalten und für sie befriedigend nutzen können“, erläutert Susanne Hantschel, Projektmitarbeiterin des SkF Schwerte. Wir schauen gemeinsam, welche Angebote und Möglichkeiten der Teilhabe oder des Engagements es in Schwerte gibt – auch wenn das finanzielle Budget gering ist. Wir möchten aber auch die Menschen erreichen und beraten, die sich einsam fühlen, die kaum bis gar keine sozialen Kontakte und Teilhabemöglichkeiten haben oder die aufgrund von Krankheit, Scham und anderen Problemlagen nicht am sozialen Leben teilnehmen können. „Uns liegt es am Herzen, über die zahlreichen Unterstützungsmöglichkeiten, die Schwerte bietet, angefangen bei den Ämtern der Stadt, bei der Verbraucherberatungsstelle bis hin zur „Schwerter Tafel“ und dem Keller-Basar, zu informieren. Wir möchten auch den Menschen mit kleinem Portemonnaie diese Angebote näherbringen und ihnen unterstützend zur Seite stehen. Der Unterstützungsbedarf der Menschen, die heute schon das Gespräch bei uns suchen, ist vielfältig. Kostenloses Angebot Behördengänge fallen oft schwer, weil das Ausfüllen der Formulare nicht einfach ist. Hierbei können wir Hilfe anbieten und/oder den Kontakt zu den zuständigen Stellen herstellen. Ein Check der finanziellen Situation, ein Haushaltsplan, oder eine Energieberatung ist immer eine gute Präventivmaßnahme, wenn das Budget im Alter knapp wird. Jedem soll es möglich sein, ein würdevolles Leben im Alter zu führen. Niemand soll sich allein gelassen fühlen und deshalb schaffen wir Raum für gemeinsame Gespräche, um sich mit Anderen auszutauschen und die Erfahrungen zu teilen.“ Weiterer Schwerpunkt: Digitalisierung Jens Möller, Leiter des Grete-MeißnerZentrums erläutert: „Wir möchten mit unseren Lernangeboten vermitteln, welche Möglichkeiten digitale Plattformen bieten, um den Kontakt zu Familienmitgliedern und Freunden für den Fall aufrechtzuerhalten. In den Kursangeboten gehen wir auf die konkreten Bedürfnisse der Menschen ab 60 Jahre und ihre speziellen Lernwünsche ein.“ Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bedeutet auch, sich mit den digitalen Medien und Zugängen auszukennen. Zuverdienst mit Ehrenamt Menschen, die eine Hinzuverdienstmöglichkeit zu ihrer geringen Rente suchen, können sich im Netzwerkbüro im Grete-MeißnerZentrum zu Alltagsbegleiter -/innen ausbilden lassen. Mit der Teilnahme an einer 40stündigen Basisqualifizierung für Ehren- amtliche erhalten diese eine Anerkennung für die Begleitung und Betreuung von pflegebedürftigen Personen, insbesondere Menschen mit einer Demenz. Für die Tätigkeit erhalten die Ehrenamtlichen eine steuerfreie Aufwandsentschädigung und können bis zu 250,- Euro monatlich hinzuverdienen. Beim Frühstück Kontakte knüpfen Jeden 2. und 4. Donnerstag von 9.30 bis 11.30 Uhr findet ein offenes Café/ Frühstücksangebot im Grete-Meißner-Zentrum, Schützenstraße 10 statt. Im „Treffpunkt Mittendrin“, kann man andere Menschen kennenlernen, und es besteht die Möglichkeit zur Beratung und zu weiteren Terminabsprachen. Persönliche Beratungsgespräche sind auch telefonisch, zu Hause oder in den Räumlichkeiten der Diakonie (Kötterbachstraße 16, Telefon 93930) und des Sozialdienstes katholischer Frauen (Goethestraße 22, Telefon 16761) möglich. Andrea Schmeißer Diakonie Schwerte gGmbh GWG stellt Projekt vor: Tipps und Hilfen für Senioren Jens Möller Christine Fischer Susanne Hantschel Diakonie Schwerte Diakonie Schwerte Sozialdienst kath. Frauen Einladung zur Info-Veranstaltung am 22. August um 11 Uhr im GWG-Gemeinschaftsraum Schützenstraße 22b
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