Nr. 78, Mai 2022 | GWG SCHWERTE - Gut und sicher wohnen
9 Nach Neubeginn wieder Gewinn Neuen Schwung brachte ab 1909 der neue Aufsichtsratsvorsitzende Carl Wolf, Direk- tor der Vereinigten Deutschen Nickel- werke. Die Geschäftsabläufe wurden ra- tionalisiert, die Genossenschaft machte wieder Gewinn und den Mitgliedern konnten auch wieder vier Prozent Divi- dende gezahlt werden. Genossenschaftswohnungen von der Reichsbahn 1920 hatte Schwerte 15.000 Einwoh- ner. Mit dem Reichsbahn-Ausbesse- rungswerk sind auch viele „Neubürger” in die Stadt gekommen. Im Werk in Schwerte- Ost arbeiteten 1924 rund 2.000 Menschen. Die Bahn hatte – ebenfalls auf genossen- schaftlicher Basis – in erheblichem Umfang eigene Siedlungswohnungen errichtet. Ein dunkles Kapitel Im Mai 1933 musste der Aufsichtsrat seine Ämter niederlegen, damit eine „Gleichschal- tung“ erfolgen konnte. Die Wohnungswirt- schaft wurde zum Instrument der Politik. Es wurden „Volkswohnungen“gebaut. Weitere Bauvorhaben kön- nen nicht mehr nachvollzogen werden, da alle Unterlagen der Genossenschaft bei ei- nem Luftangriff auf die Vereinigten Deut- schen Nickelwerke AG verloren gingen – nur das Protokollbuch blieb erhalten. Flüchtlinge aus dem Osten Nach Kriegsende gab es 1946 einen Neube- ginn mit einem neuen Namen: Wohnstät- tengenossenschaft Schwerte e.G.m.b.H. 1948 blickte man auf das 50-jährige Be- stehen der Genossenschaft zurück – in Deutschland gab es mit der Währungsreform einen Neuanfang. Die Genossenschaft hatte nun eine ganz andere Aufgabe: Ein Teil des Wohnraumes war durch den Krieg zerstört. Viele Menschen aus den benachbarten Großstädten suchten im Ruhrtal Zuflucht. Dazu kam ein starker Zustrom Ostvertrie- bener. Mit der Eisenbahn kam auch die Industrie nach Schwerte. Es gab Arbeit, aber zu wenig Wohnungen, die Wohnverhältnisse waren teils katastrophal und Krankheiten die Folge. Das war der Impuls zur Gründung der Wohnungsgenossenschaft.
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