Nr. 78, Mai 2022 | GWG SCHWERTE - Gut und sicher wohnen

einfach mal Fakten 3 Liebe GWG Freundinnen und Freunde, „ganz schön fit für das Alter“, das sind die aufmunternden Worte, die dem reiferen Menschen gerne zu- gerufen werden. „Gut gehalten“ oder „so alt wird doch kein …“, das sind dann die etwas flapsigeren Bemerkungen, wenn es um das Alter geht. In jedem Fall schwingt immer, wenn auch manchmal versteckt, eine Hochachtung für das Lebensalter und die Lebensleistung mit. Denn bis wir in diese höheren Regionen gelangen, haben wir viel erlebt, viel geleistet, haben wir schöne und auch traurige Erfahrungen gemacht. Das ist schließlich das Leben. Bei unserer Genossenschaft ist das nicht anders. Geboren im Kaiserreich, aufgewachsen während zweier Weltkriege, erwachsen und gewachsen in der Demokratie. Heute, im besten Alter von 125 Jahren, sind wir immer noch voller Aktivität und Ideen. Bisher war es eine wirklich spannende und ereignisreiche Lebenszeit, die es wert ist, reflektiert zu werden, natürlich immer auch mit dem Blick in die Zukunft. Und diese Zukunft hat es in sich. Klimawandel, Krieg, Pandemie – alles Themen und Ereignisse, die uns vor große Herausforderungen stellen. Herausforderungen, die uns als Wohnungsunternehmen ganz direkt betreffen und auf die wir Antworten finden oder unseren Teil zur Lösung beitragen müssen. Die Wohnungsnot führte vor 125 Jahren zur Gründung unserer Genossenschaft. Ein Thema, dem wir uns bis heute, wenn auch in anderer Form immer wieder stellen müssen. Auch jetzt fehlt in Schwerte preis- werter Wohnraum. Der Bestand an preisgebundenen Sozialwohnungen nimmt in unserer Stadt stetig ab. Wir wissen, dass wir hier investieren müssen und tun dies auch mit viel Engagement. Alle Beteiligten, wie Land, Kommune und Wohnungswirtschaft, müssen an einem Strang ziehen, um das Angebot an preiswertem Wohnraum zu verbessern. Das Land Nordrhein Westfalen hat die Lage erkannt und durch nochmals verbesserte Förderbedingungen weitere Anreize zum Bau von Sozialwohnungen geschaffen. Es fehlt allerdings an preiswerten Grundstücken. Weiter verschärft wird die Situation durch den Zuzug der Menschen, die durch Kriege in ihren Heimat- ländern zur Flucht gezwungen werden und jetzt vor dem Nichts stehen. Eine humanitäre Pflicht für uns alle, hier Unterstützung zu leisten. An den Klimawandel hat vor 125 Jahren sicherlich keiner unserer Gründerväter – Frauen waren damals ja noch nicht beteiligt – gedacht. Sie werden wohl auch das Wort „Klimawandel“ nicht gekannt haben. Genauso wenig wie die Begriffe des klimafreundlichen Bauens oder der regenerativen Energien. 125 Jahre im Leben einer Genossenschaft sind genauso ereignisreich, genauso mit Höhen und Tiefen ge- spickt, wie ein langes Menschenleben. Erfolg, Misserfolg, Visionen entwickeln, Ziele stecken und um das Erreichen kämpfen, das alles ist ein Teil davon. Und da zu jedem besonderen Geburtstag eine anständige Laudatio auf das Geburtstagskind gehört, wür- digen wir unsere Genossenschaft mit dieser Jubiläumsausgabe der GWG-Zeitung und wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen. Ralf Grobe Jürgen Tekhaus Burkhard Floegel

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