Nr. 78, Mai 2022 | GWG SCHWERTE - Gut und sicher wohnen

17 Seit den 90er Jahren ist zunehmend das Thema „Barrierefreiheit“ ins öffentliche Be- wusstsein gerückt. Es hat in die Bauordnun- gen Einzug gehalten und die GWG hat die Barrierfreiheit längst zum Standard bei al- len Bauprojekten gemacht. Die demographische Entwicklung rückt das barrierefreie Bauen und Wohnen in den Vordergrund. Aber auch für Familien mit kleinen Kindern ist Barrierefreiheit eine Her- zensangelegenheit. So ist es ähnlich schwie- rig, mit einem Kinderwagen wie mit einem Rollstuhl Treppen zu überwinden. Was heißt eigentlich Barrierefreiheit? Ziel des barrierefreien Bauens ist, einen Le- bensraum so zu gestalten, dass sowohl dem Bedarf von Menschen mit Behinderungen, als auch den Realitäten des Älterwerdens und den damit verbundenen Funktions- und Fähigkeitseinschränkungen Rechnung ge- tragen wird. Barrierefreiheit definiert sich als eine so- ziale Dimension. Sie ermöglicht es allen Menschen, in jedem Alter gleichberechtigt, selbstbestimmt und unabhängig zu leben. „Barrierefreiheit“ berücksichtigt menschli- che Fähigkeiten in allen Ausprägungen. Sie beschränkt sich nicht auf ausgewählte Personengruppen, sondern schließt auch Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen mit ein. Definition von Barrierefreiheit „Barrierefrei“ bedeutet, dass jeder Bürger alles im Lebensraum, der barrierefrei gestal- tet wurde, betreten, befahren und selbst- ständig, unabhängig und weitgehend ohne fremde Hilfe sicher benutzen kann. Mit einer einzelnen baulichen Veränderung, zum Beispiel dem Einbau einer Rollstuhl- rampe, lässt sich dabei Barrierefreiheit nur in den seltensten Fällen verwirklichen. Eine Wohnung ist zum Beispiel nur dann barrie- refrei, wenn das auch für den Zugang zum Haus, den Weg zur Mülltonne oder zur Tiefgarage gilt und wenn in diesem Haus auch jeder Nachbar von jedem Nachbarn besucht werden kann. Barrierefreies Planen und Gestalten hat da- bei immer auch eine vorsorgende Dimen- sion. Der normale Lebensablauf eines jeden Menschen muss dabei berücksichtigt wer- den. Die Herausforderung ist, eine Wohnung und ihr Umfeld so zu gestalten, dass man darin selbstbestimmt alt werden kann oder mit eingeschränkter Mobilität selbstständig und unabhängig in den eigenen vier Wänden wohnen kann. Selbstverständlich barrierefrei Ein Drittel aller GWG-Wohnungen ist heute barrierefrei oder barriere- arm. Alle Neubauten haben diesen Komfort, der bei uns über die ge- setzlichen Vorgaben hinaus geht. Die Vorzüge schätzen nicht nur Menschen, die in ihrer Bewegungs- freiheit eingeschränkt sind – bar- rierefrei wohnen macht allen das Leben leichter.

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