Nr. 78, Mai 2022 | GWG SCHWERTE - Gut und sicher wohnen
16 Die GWG hat 2006 dem Förderverein Schwer- ter Beginenhöfe e.V. die Möglichkeit geboten, im Werner-Steinem-Zentrum an der Schüt- zenstraße 22 b ein zweites generationsüber- greifendes Frauenwohnprojekt in Schwerte zu verwirklichen. Ein Jahr zuvor war bereits ein erster Beginenhof in Schwerte-Ergste von einem anderen Investor gebaut worden. Große Nachfrage Da die große Nachfrage weiterer Interessent- innen mit den 13 Wohnungen im ersten Pro- jekt nicht befriedigt werden konnte, wurde in enger Zusammenarbeit zwischen der GWG und den beiden Beginen-Initiatorinnen Irm- traud Ruder-Schnelle und Lore Seifert vom Förderverein Schwerter Beginenhof e. V. das zweite Projekt mitten im Wohnquartier an der Schützenstraße gebaut. Nahtlos ins Wohnquartier integriert Fü̈r das Frauenwohnprojekt der GWG wurde ein im sozialen Wohnungsbau geförderter und neu errichteter 4-geschossiger Gebäude- teil zur Verfügung gestellt, der auch als „Be- ginenflügel“ bezeichnet wird. Erschlossen sind diese Wohnungen jeweils ü̈ber Laubengänge, die aus dem Hauptge- bäude herausfü̈hren. Die Wohnungen sind barrierefrei, zwischen 67 und 79 qm groß, ha- ben entweder Balkone oder im Erdgeschoß Terrassen mit kleinen Gärten. Im Foyer befin- det sich auch der Treffpunkt als Gemein- schaftsraum der Beginengruppe. Der Treffpunkt hat einen Zugang zu einem Innenhof-Garten, der von der Frauengruppe genutzt und gepflegt wird. Bereits in der Rohbauphase wurde den an einem späteren Einzug interessierten Frauen in Form eines Arbeitskreises die Möglichkeit zur Mitge- staltung eingeräumt. Kooperationsvertrag Zwischen der GWG und dem Förderverein wurde ein Kooperationsvertrag abgeschlos- sen, in welchem die Modalitäten der Nutzung und Zusammenarbeit geregelt sind. Zwecks Bestandssicherung fü̈r die Projektwohnungen wurde den Beginen in diesem Vertrag auch zugestanden, beim Freiwerden einer Woh- nung auf dem Beginenflü̈gel einen Wieder- belegungs-Vorschlag aus den Reihen der ei- genen Vereinsmitglieder zu machen. Die Projektinitiative Förderverein Schwerter Beginenhof e. V. besteht bereits seit 2001. Sie ist hervorgegangen aus einer Gruppe sozial und frauenpolitisch aktiver Schwerter Frauen. Diese engagieren sich dafü̈r, vor dem Hin- tergrund einer steigenden Lebenserwartung, der zunehmenden Anzahl allein lebender äl- terer Frauen sowie allein erziehender Mütter, der drohenden Vereinsamung vieler Frauen zu begegnen und zugleich durch gegensei- tige solidarische Unterstützung eine Vernet- zung der Generationen zu ermöglichen. Das Konzept fü̈r die Umsetzung der beiden Frauenwohnprojekte entwickelte sich nach dem Motto „ Gemeinschaftlich leben und ei- genständig wohnen“. Beginen-Tradition seit dem Mittelalter Die Namensgebung „Beginenhöfe“ soll an die spätmittelalterliche Beginenbewegung erin- nern, als mit neu entstehenden Beginenhöfen und -konventen eine damals zeitgemäße Antwort auf die soziale Situation von Frauen gesucht und gefunden wurde. Die Nachfrage von Bewerberinnen fü̈r frei werdende Beginen-Wohnungen ist weiterhin groß. Neben der Pflege des eigenen Gemein- schaftslebens sind inzwischen auch vielfäl- tige nachbarschaftliche Kontakte im Quartier entstanden. Erfolgreiches Wohnprojekt Beginen in Schwerte
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